Frieden auf Erden in Liebe zu Musik. Mit inbegriffen: kritische Auseinandersetzung mit Politik, Wirtschaft, Krieg, Mündigkeit […], Protestbewegungen, Lösungsansätzen wie Permakultur und tollen unterstützenswerten Projekten. Ach, zu schön um wahr zu sein höre ich meine innere Stimme schon abwatschend kommentieren. Ein Fest der Querfront meinen sogar ganz kreative Köpfe aus der Journallie. Naja, que(e)r und (prä-)frontal auf den Cortex war es schon irgendwie. In diesem Bereich des Gehirns werden unter anderem emotionale Bewertungen abgespeichert. Die führen dann vermutlich auch zu solchen voreingenommenen Einstufungen der Journallie. Wie ich dieses kleine Friedensfestival im Havelland in Friesack letztendlich erfahren durfte, liest du hier.

Anreisetag, heißester Tag

Als das Thermometer an der 40er Marke kratzt sagt der zuverlässige T4 namens Björn „ey Leute, hier wirds eng für mich!“. Gesagt und drauf gehört! Heute fahren wir erst die Hälfte der Strecke und verbringen den Rest dieses Donnerstages im Schutz der Schatten spendenden Bäume – welch eine Wohltat. Das ganze am Weserbogen in der Nähe der A2.

Dieses Leben wertvoller Begegnungen nimmt auch auf diesem Trip kein Ende. Über Bielefeld bin ich zur Raststätte Lipperland Süd an der A2 gekommen (wo wir uns noch lecker Pommes aus der Tablettrückgabe mümmeln konnten 🙂 ). Die Stadt am Teutoburger Wald bietet mir ein ausführliches Gespräch mit einem jungen Vater aus Eritrea, der vor 7 Jahren nach Deutschland gekommen ist. Er erzählt mir an einem Kiosk wo ich mir ein Kühles trinke, dass er aufgrund mangelnder Kindergartenplätze in seinem Heimatort keinen Kindergartenplatz bekam (alle Bürgermeisterkinder dagegen schon). Dies war Voraussetzung um gut in der Schule starten zu können und flüssiger Englisch sprechen zu können – er hinkte aber immer etwas hinterher. Später sollte er im Militär eingezogen werden, worauf er entschied über Äthiopien nach Deutschland zu migrieren. Er ist sehr dankbar, hier sein zu dürfen, hat eine Therapie machen können und geht nun seinen Weg. Inspirierende und berührende Begegnung!

Nach einer Erfrischung in dem See, der schon voll von (Blau?)Algen war und vermutlich kurz vorm Umkippen steht, wird gejammt und die Zeit verfliegt. Schwere politische Themen wechseln sich mit Persönlichen ab.

Jammen befreit

Später bekommen wir spontan Besuch eines dreifachen Hundebesitzers,da Harpyi und Lou sofort mit den wuscheligen Vierbeinern auf Tuchfühlung sind. So verbringen wir den ganzen Abend mit diesem reflektiertem Mann, der Hobby-Flieger ist (coole Sache). Witzigerweise kennt er meine Heimatstadt Rahden sehr gut, weil seine Frau dort eine Zeit lang für das „Wirtschafts-Wunderkind“ Lars Windhorst gearbeitet hat. Schon sind wir drin. Es entpuppt sich nach und nach ein kritischer Austausch über die Welt, für meinen Geschmack jedoch zu sehr auf Symptomprobleme bezogen. Diese Konfrontation mit der Brutalität unserer Welt (v.a. für so viele andere Menschen dieses Planeten!) schmerzt wieder ziemlich – aber hey: rote oder blaue Pille? Das gehört zum Friedensaktivistendasein dazu! Dann wird unter sternenklarem Himmel geschlafen…bis 05:30 Uhr! Denn der frühe Vogel fängt den Wurm. Auf zum Pax Terra Musica!

Ankommen und entdecken

Nach einem Großeinkauf, der so nicht nötig gewesen wäre (wie wir später feststellen :D) geht’s zum Festivalgelände. Wir sind platt, es ist wieder heiß, dafür steht unser Camp.

Ein Teil des Campinggeländes

Das Campgelände ist komplett baumfrei, was in dieser Hitze echt deftig ist. Die Freilichtbühne Friesack ist glücklicherweise von Bäumen und Wald umgeben – zum Teil alte Eichen (keine langweiligen Kiefermonokulturen, wie sie hier auch vorkommen). Hier zu sein lässt mich ankommen und tief durchatmen. Direkt lerne ich Alex kennen, mit dem ich später noch Zeit verbringen werde. Erster Check sagt: Geile Bühne, viele Infostände (z.B. Human Connection, alternative Geldidee…), Wasserrutsche!, bio-regionales veganes Catering von freiRaum der Einheit…Läuft! Hier fühl ich mich zuhause. Zum Caterer sei gesagt: Sie nehmen keine Festpreise! Alles gegen Wertschätzungsbeitrag (aka Spende) – ein Traum. So soll es sein!

Permakultur mit Vamos dem Zirkeldreher

Das erste Hochlicht des Wochenendes – neben der Tatsache, dass ich mit Harpyi und Lou hier sein darf 🙂

Ein Permakulturworkshop mit Vamos dem Zirkeldreher – du wunderbarer Autodidakt! Bist mir echt ein Vorbild, so wie du deinen eigenen (ungewöhnlichen) Weg beschreitest. Sehr mutig!

Das Kartenspiel zur besseren Planung von Permakultur von Vamos.

Auf dem Weg hoch zu einer Lindenallee in Friesack gibt es direkt ein paar Tipps zu essbaren Wildkräutern. Lecker! Nur habe ich deinen Namen wieder vergessen liebes Kraut…ou backe! Nachdem wir uns mit der etwa 35 Menschen starken Truppe in einen Kreis setzen, führt Vamos den Workshop mit den Elementen dankenden und zu Einfühlung mit diesem Ort einladenden Worten ein. Hände haltend. Nachdem wir die Möglichkeit bekommen uns hier weiter einzufühlen, erhält jeder eine Waldgarten-Karte aus seinem eigens kreierten PermaPlay-Spiel (Prädikat: Empfehlenswert!).

Aus den massiv vielen Infos auf der Spielkarte durften wir erst Mal herausfinden, wann wir (wir waren jetzt Bäume) blühen, Früchte tragen, wie viel Masse an Früchten wir tragen, wie wir bestäubt werden, wie groß wir werden, wie tief wir wurzeln, welche Eigenschaften wir als Heilmittel, Lebensmittel oder weiterer Nutzung für den Menschen haben uvm.! Hat Bock gemacht.

Baumkartenverteilungsaktion!

Ich war die Feige (Ficus carica), der mythologische Baum aus der Bibel (Feigenblätter vor den „Schambereich“ nach dem „Sturz aus dem Paradies“…). Ich werde 6-10 Meter groß, führe weißen Milchsaft, produziere 50-100 Kg Feigen pro Saison (ausgewachsener Baum) und habe ein biegsames aber nicht wirklich gut nutzbares Holz. Ich wurzel tief und freute mich in dem Waldgartenbau über flach wurzelnde Kollegen. Sonne sehe ich gerne satt! Alt werde ich nicht, nur etwa 30-50 Jahre (hoffentlich habe ich mir das richtig gemerkt 😉 ). Ein bisschen was ist also hängen geblieben.

Wir sprachen noch über die Möglichkeit mit Permakultur, dem Pflanzen von Bäumen und einem anderen Lebensstil die Welt nicht nur „besser zu machen“, sondern der Natur sogar etwas geben zu können, was sie ohne den Menschen wohl möglich nicht erreichen würde. Ein wunderbares Beispiel dafür ist die Terra Preta – die fruchtbarste Erde der Welt. Sie ist menschengemacht, aus pyrolisiertem (nicht ganz verbranntem) Holz. Das machten bereits die indigenen Völker im Amazonasbecken. Doch wie ich in „Ist das normal? – Ökozid“ beschreibe, werden diese Areale momentan alle für Monokulturen aus Soja und Weizen für Massentierhaltung vernichtet. Oder um noch mehr Kaffee, Palmöl oder sonstige Luxusgüter herzustellen. Warum nicht den eigenen Lebensstil und die Landnutzung an dem bereits vorhandenem ändern? Die Welt steht eben Kopf!

Dänzen unterm Sternenhimmel

Das Wetter spielt uns über das ganze Wochenende wirklich in die Karten. Klarer Sonnenschein am Tag, manchmal ein paar kleinere mittelhohe Wolken. Nachts immer noch angenehm. Die Musik an der Bühne mit diesem Festivalgefühl verbunden lässt die Menschen auch das Feierbein schwingen. Gruppenkuscheln, tanzen und dann diese unbeschreiblichen Momente, wo sich deine Blicke mit denen eines „Fremden“ kreuzen und ihr einfach wortlos austauscht wie viel Freude ihr gerade hier und in dieser Begegnung empfindet. Ihr lächelt, es kribbelt, du lebst. Mir wird klar: Fremd ist hier ein Fremdwort.

Besonders inspirierend war erneut Vamos. Er tanzte zu dem spirituellen Hip-Hopper SEOM (Prädikat: einfach anders, herzlich und empfehlenswert!) als würde ihn niemand beobachten und als gäbe es kein Morgen. Mit Hingabe! Die Texte von diesem Hip-Hopper berührten mich sehr und ließen mich noch einmal wissen, was mir wahrlich wichtig ist.

Danach gab es zu elektroakustischen Beats von grey paris einen super Einstieg in den Goa, Elektronik und Techno Abschnitt des Abends. Das feier ich sonst nicht wirklich, aber hier hat es einfach Bock gemacht! Richtig abdänzen mit Harpyi, Lou und den vielen anderen! Hier lernte ich ganz nebenbei noch Jonathan, Isa und Tobias kennen, die mich später mit zurück nach NRW nehmen werden. Ein einziger Fluss, dieses Festival!

Kannst du erraten was das ist? Vamos zu elektrischen Beats elegant tanzend mit einer Lichterkette um seinen Körper gewunden. Klasse!

An diesem Tag kommen wir richtig ins Festivalgefühl, in tiefer gehende Wertschätzung, offene Kommunikation und noch mehr Lust aufs Leben. Viele schöne und verrückte Menschen schaffen einfach diese Atmosphäre. Unterm Sternenhimmel geht es in die Traumwelt!

Bio-Therapie, Rap’n’roll und Gemeinschaft

Als erster wach werdend und nach Dusche und Abspülaktion vor dem T4 wartend spricht mich ein Bio-Therapeut darauf an, ob ich nicht eine kostenfreie Behandlung in seinem Zelt wahr nehmen möchte. Aufgrund meines nach wie vor bestehenden Tinnitus gehe ich dem nach und verbringe meinen Vormittag mit vielen anderen Aufgeschlossenen beim Geistheiler Lutz. Ich glaube, in dieser Hinsicht kommt es viel auf die bedingungslose Intention des Heilers und den Glauben des Empfangenden an. Glaube versetzt bekanntlich Berge, der Placebo Effekt ist jedem bekannt, doch die genauen Wirkprinzipien dahinter nicht. So denke ich, für Geistheilung offen zu sein ist wichtig, doch sollte man immer ganzheitlich ergründen (chemische Parameter, Traumata, Beziehungsgeflechte, Mangel an Natur, Stress…) worin die Ursache und sinnvolle Behandlung eines Leidens stecken kann und wie wir Selbstheilungskräfte unseres Wesens bestärken können.

Mit den anderen auf dem Festivalgelände gibt es dann wieder Musik. Ein bissel jammen, ein bissel hinhören und ein bissel abgehen! Zu der Musik von QULT, Binyo (jazziges Singer Songwriter Trio – geile Drums und Percussion!) und später am Abend dann noch Kilez More. Besonders die Rap’n’Roller aus Freiburg (QULT) haben einfach abgerockt, tolle gesellschaftskritische Texte und instrumental satt geliefert. Später dürfen wir sie noch näher kennen lernen und gemeinsam jammen (auch Kilez more ist kurz dabei, sehr angenehmer Mensch) – eine von vielen wertvollen Begegnungen.

Das wertvollste an diesem Festival ist wirklich die Gemeinschaft, die Denkanstöße setzt, Lösungen, alternative Lebensweisen, Protestaktionen und geile Projekte präsentiert. Auch die Begegnung mit einem Geographie-Studenten aus Leipzig, der sich bei Menschliche Welt engagiert ist unfassbar wertvoll. Sein ausgeglichenes Gemüt und klare Betrachtung der Welt inspiriert mich! Er macht mich auch auf das Permakulturprojekt „Welcome Melkam“ (übersetzt: Willkommen Güte) in Äthiopien aufmerksam. Die Initiatorin läuft hier irgendwo auf dem Festivalgelände herum…doch ich soll sie nicht mehr treffen. Es spendet schon Kraft überhaupt von der Existenz solcher Projekte zu erfahren 🙂

5G Vortrag – Prädikat: Spekulativ und besserwisserisch

Am Samstag Abend freute ich mich auf den 5G Vortrag, wo ich eigentlich neue Kontakte für meinen Aktivismus für eine sinnvolle digitale Zukunft (und gegen 5G!) knüpfen wollte. Doch zu meinem Erstaunen musste ich feststellen, dass es dem Referenten nur nebensächlich um 5G ging. Viel mehr wollte er seine (über-)kritischen und teils spekulativen Ansichten in Bezug auf Steuerung des Weltgeschehens und Narrativen in den Leitmedien, an die wir uns zu halten haben, vermitteln. In einigen Punkten (so 80%) konnte ich ihm zustimmen, doch war mir die Argumentationskette viel zu einfach, emotional und banal. Häufig wurden Zitate von großen Namen präsentiert und mit einfachen Bildern gearbeitet.

Ganz nebenbei erwähnte der Referent dann, dass er den menschengemachten Klimawandel größtenteils für Blödsinn hält und dass die persistenten Kondensstreifen am Himmel mit Chemikalien angereichert sein sollen (sprich: Chemtrails). Kritik an oberflächlichen politischen Ideologien, die mit dem menschengemachten Klimawandel (Panik-)Programm machen finde ich wichtig – aber so plump wie hier von ihm dargestellt ist diese Kritik nicht unterstützenswert. Damit werden einfach mal auf zwei Folien Kontroversen aufgemacht, die beide einer möglichen abendfüllenden Auseinandersetzung und Widerlegung bedürften. Auf Nachfrage, ob er persistente Kondensstreifen ausschließlich für Chemtrails hält, antwortet er glatt, dass ich mich jetzt mal nicht so aufregen solle, wenn mich das emotional triggern würde. Hmm…Eine sehr unsachliche Antwort!

So wird leider ein wichtiges Thema (5G) mit dem noch wichtigerem Hintergrundwissen (z.B. Narrative in den Leitmedien wirken steuernd auf die Massen und Politik) mit absoluter Spekulation (sorry, ist einfach so) vermengt. Das bringt die Friedens- und Naturverbundenheitsbewegung nicht weiter, es macht sie leider angreifbar. Genau so etwas picken sich die Leitmedien hinterher raus und schreiben über das Pax Terra: Sehen sie, nur Chemtrailgläubige…Ich bleibe noch sitzen, aber merke alsbald, dass ich diese Art von Argumentation des Redners (und allgemein diese Argumentation) nicht mehr hören kann. Sie ist so einseitig und besserwisserisch, wie es oft in den Leitmedien der Fall ist (die in dem Vortrag auch kritisiert werden). Ich stehe auf, sage genau das und gehe aus dem Vortrag. Klar hätte ich noch bis zum Ende sitzen bleiben können und in die Diskussion einsteigen können, doch zog es mich wieder zur Musik und den anderen 🙂

Wie mir danach durch ein Gespräch klar wird, wäre es auch komisch, wenn einfach alles an einem solchen Wochenende super wäre. Es wäre komisch, wenn nichts komisch wäre. Dieser 5G Vortrag gehört definitiv dazu. Wichtig ist: Nächstes Mal bis zum Ende sitzen bleiben (evtl weiter direkt Fragen stellen) und sachlich nachfragen, in die Diskussion gehen, Bereitschaft zeigen bei guter Argumentation die Meinung des anderen anzunehmen und Grundsätze der gewaltfreien Kommunikation beachten. Wenn das nicht möglich ist, schönen Tag wünschen und gehen (evtl. Organisatoren darauf hinweisen was passiert ist).

Schön an dem Vortrag war, dass der Referent jeden Zuschauer darauf aufmerksam machen wollte, dass wir vieles selbst in der Hand haben und wieder an uns glauben sollen. Wir seien viel mehr, als unser Körper, der hier funktionieren soll! Genauso, dass wir vielen einschränkenden Denkmustern und Schwächung unseres Potentials unterliegen und Digitalisierungswahn sowie 5G das durch Abhängigkeiten und auch die Strahlungsintensität befeuern wird.

Heilsamer Sonntag

Nachdem es mir Samstag Abend aus diversen Gründen nicht mehr so gut ging (Alkohol war es nicht 😉 ), starte ich mit einer kalten Dusche, dem Sonnengruß und kurzem Gebet in den Tag. Tobias kommt relativ früh vorbei und erzählt uns allen von seiner roh-veganen Ernährung, die ihm viel Klarheit und Heilung gegeben hat. Er ist wirklich ein schöner Mensch mit krasser Geschichte, die ihr euch hier durchlesen könnt. Ich merkte schon nach dem Aufstehen: Heute habe ich einfach keine Lust auf Alkohol oder Zigaretten, sondern viel mehr auf Ruhe, tiefe Atmung, wohltuende Ernährung und Gemeinschaft. So soll der Tag auch werden.

Harpyi und Lou nehmen diesen Gesundheitsimpuls von Tobias total offen auf und wollen sich nun viel rohköstlicher ernähren. Einfach schön – bestärkt auch eigens gemachte Erkenntnisse noch Mal (die doch in der „Alltagswelt“ zu oft wieder unterwandert werden). So wird der Austausch noch klarer und wir kommen weiter zu uns selbst, zu Verbundenheit mit dem Ort und dieser wertvollen Gemeinschaft hier. Schade, dass heute schon der letzte Tag ist. Doch genauso lässt sich dieser wunderbare Impuls mit in die Welt nehmen 🙂

Nach einem Vortrag über Stopp Ramstein (Dokuempfehlung: National Bird) von Konstantin aus dem Orga-Team geht es wieder aufs Gelände. Alle noch einmal treffen, etwas Musik hören, etwas bei freiRaum der Einheit essen und genießen. Ich werde immer entspannter und denke viel über die Zukunft nach, und worauf ich nun meinen Fokus lege (v.a. nach dem Studium) – Persönlichkeitsentwicklung anbieten? Ökotourismus? Kommune aufbauen? Welcher Aktivismus ist prioritär? Literatur, Lyrik und bloggen – wie kann ich das mehr einladen? Musizieren, Freunde, Familie…

Ich merke, wenn ich mich klar fokussiere und im Fluss bin, dass die Prioritäten automatisch klar sind und nicht statisch (bei der Vielzahl von Interessen). Also ist es das wichtigste klar und „im Fluss“ zu sein, unabhängiger von gesellschaftlichem Leistungsdenken und dem Glauben große Mengen Geld zu benötigen. Genauso tut es gut, eine Basis zu haben und die Rahmenbedingungen zu schaffen, um in Abwechslung von Anspannung und Entspannung (ganz salopp formuliert) uns des Wunders in dem wir zwischen Mutter Erde und Vater Himmel leben bewusst sind/werden. Ok, ich hör schon auf mit dem esoterischem Kram: Einfach machen, butz!

Alternative Geldideen wurden ausgetauscht, „outer-space“ Gesprächsthemen haben sich noch mit zwei Jungs ergeben (auch immer wieder geil :D) und die Wasserrutsche hat richtig Bock gemacht. Schön!

Da kommt Freude auf! Und du hörst garantiert für einen Moment auf zu denken 🙂

Glücklicherweise haben Jonathan, Isa und Tobias entschieden, erst Montag morgens zurückzufahren, wodurch wir noch den ganzen Abend auf dem Campingplatz ausklingen lassen können. Was kommt da passender, als ein kleines Ritual zu machen. Wir sitzen im Kreis, singen gemeinsam ein Mantra für Frieden und erzählen uns danach, wofür wir dankbar sind und was uns auf dem Herzen liegt (unfassbar wertvoll). Mir fällt auf: Das fällt mir in einer Gruppe mit hauptsächlich jungen Menschen (die mir teils sehr am Herzen liegen) viel schwerer, als unter Erwachsenen oder in Gruppen, die ich gerade erst kennen lerne. Tja, open your heart, oder wie heißt es so schön? Danach wird noch getanzt (bis wir gebeten werden, die Musik doch deutlich leiser zu machen – klar, können wir verstehen!). Ich schlafe friedlich neben Harpyi unterm Sternenhimmel ein 🙂

Back to „reality“

Die Rückfahrt läuft so weit echt gut, aber wir merken auch, dass wir alle Schlafmangel haben. Das zurückkommen in die „normale Gesellschaft“ ist jedes Mal eine Herausforderung. Mehr (Zeit-)Druck, alles kostet einen bestimmten Betrag Geld und die Abgestumpftheit ist merklich höher…Hört sich so negativ an, dabei soll nicht unter den Tisch fallen, wie viele Dinge ich an unserer Gesellschaft zu schätzen weiß!

Auf der Fahrt sprechen wir noch über alternative Lebensmöglichkeiten, Spiritualität und Lösungsmöglichkeiten aller Art (Wohnen, Lernen, Landnutzung…). Nach der herzlichen Verabschiedung von den Vieren (es war noch ein „Tramper“ vom PTM mit dabei) werde ich in Hamm-Hessen am Bahnhof mit den Worten „Ey Ficker“ begrüßt. Diese Worte (keine Ironie dabei) waren nicht mir gewidmet, wie ich schnell feststellte. Doch sie wurden über mein Haupt hinweg von einem Bauarbeiter zum anderen gerufen, die hier gerade den Bahnhof renovieren. Hallo Welt! Mir wird auch klar. Wenn ich nicht gerade von diesem hammermäßigem Wochenende käme und selbst in einer solchen (Bau-)Arbeitsschleife ohne wirklichen alternativen Input stünde, könnte das auch schlicht und ergreifend ich selbst gewesen sein!

Deshalb sind die Impulse vom Pax Terra Musica für unsere Gesellschaft umso wichtiger. Selbstliebe, aufrichtige Kommunikation, Verbundenheit und Gemeinschaft, sowie ein globales wirtschaftliches, politisches und interkulturelles Miteinander und Verständnis. Nachhaltigkeit, Naturverbundenheit und das Wissen, mehr als eine zufällige biochemische Körperstruktur zu sein, sind die Schlüssel dafür 🙂

Frieden sei mit dir


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