Wie wir schwärmend vor ihr verweilen, ganz in den zarten, süßen Duft gehüllt. Liebevoll reckt sie uns ihr intimstes Stück entgegen, grazil glänzt es in einer nach wie vor matten, nassen und tristen Landschaft. Sie symbolisiert nicht nur die Hoffnung, nein auch die mit nichts zu unterbindende Lebendigkeit der pulsierenden Naturgesetze in welche wir unwiderruflich eingebettet sind.
Bereits jetzt kann das wache Auge überall die Blütensaison beginnen sehen. Die ersten gelben Kreuzblütler in Gründüngung auf den Feldern haben schon ihre blassgelbe Blüte herausgestreckt, wohl zu früh, die meisten Kollegen warten noch ab. Die kleinen Schneeglöckchen gehen bereits auf die Samenreife zu und die Osterglocken läuten passend zum kürzlich anstehenden christlichen Fest der Wiederauferstehung. Das Scharbockskraut ist nach seiner Blüte nicht mehr genießbar (pfui, Protoanemonine!), doch so schön anzusehen, während die sechsbeinigen Bestäuber anfangen auf Ihrer ersten Nektarsuche ein Hohelied auf Ranunculus zu singen.
Essen muss der Mensch, erfreuen soll er sich an der prächtigen Vielfalt evolutionärer Kraft – manifestiert im Pflanzen-, Pilz-, und Tierreich! Und auf diesen Speiseplan gehören auch diese wundersamen Farbtupfer unserer mitteleuropäischen Breiten. In Maßen (!) dürfen wir uns an den Blüten in all Ihrer Kostbarkeit erfreuen – sie sind wahrlich etwas besonderes auf dem Speiseplan. Als Dekoration für Salate und Desserts, in Auszügen als erfrischend-wässriges oder alkoholisches Getränk (z.B. Blüten-Liköre) oder bereits in der Knospe geerntet als Kaper oder Gewürz.
Insbesondere begleiten uns da gerade die Blütenstände des allbekannten Gänseblümchens (Bellis perennis), der Vogelmiere (Stellaria media) und der verschiedenen Schaumkräuter (Cardamine spec.) – natürlich auch der oben aufgeführten März-Veilchen (Viola odorata), ein himmlisches Duft- und Geschmackserlebnis (nur in Maßen essbar!). Der Bärlauch fängt in Kürze an zu blühen (bei uns in Münster), einige hölzerne Rosengewächse machen es ihm schon fleißig vor, so erkennen wir die Schlehe (Prunus spinosa) bereits von Weitem, die uns gerade besonders mit ihren weißen Farbsprenklern am Feld-, oder Wegesrand beschenkt – schmecken übrigens wunderbar mandelig im Abgang die Schlehenblüten!
In einer Welt die endlich ist, verblühen jedoch auch die Schönen und wohl Riechenden. Dies ist, zur Glückseligkeit dieser verbliebenen Lebensfreude, allerdings kein absolutes Ende. Der Kreislauf des Lebens wirkt weiter, ob in Same, Wurzel oder Blatt – allen voran natürlich im unsichtbaren Astralleib. Devas, Waldgeister oder ganze Gottheiten, viel wurden Sie thematisiert, doch eines eint all diese metaphysischen Anschauungen: Die Blüte ist unendlich, wenn du es glaubst. Wo auch immer, ob im Bio-Speicher der Pflanzen-DNS, in Ihrer Aura oder der gesamten irdischen morphogenetischen Informationspracht.
In Kürze stehen die nächsten essbaren Wildpflanzenkurse an. Lasst uns gemeinsam entdecken, was uns der Frühling geniales für die Küche und unser Wohlergehen bereitet. Sicheres Bestimmen lernen, Verarbeitungstipps und deine Zeit in der Natur -> Nächsten essbaren Wildpflanzen-Kurse
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